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Channel: Mail – Unser täglich Spam
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Re:new order..

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Oh, zwei Punkte, das hatte ich lange nicht… :D

Absender Rizk Brothers Co. <bavisihi.sm (at) gmail (punkt) com>

Geschäfte mit Ge­schäfts­leuten, die keine andere Mail­adresse als eine anonym und kos­ten­los bei Google ab­ge­holte haben, könnten etwas „riz­kant“ sein. :mrgreen:

Dear Supplier/ Seller

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from two of our customers.

Please contact us with the following below:-

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Best Regard

Rizk Brothers Co. For Refrigeration Gas & Equipment

Head Office: 380 Corniche El Nil St ,gawharet el Maddi tower, Cairo, Egypt

Tel: +202 / 2524xxxx/2528xxxx

Fax: +202 /2528xxxx

Selbst­ver­ständ­lich fühle ich mich wie ein knall­dummer Idiot ge­schmei­chelt, wenn je­mand mit seinen Kunden im fernen Ägyp­ten an­geb­lich über meine Pro­duk­te spricht und des­halb jetzt un­be­dingt Ge­schäfte mit meinen Pro­duk­ten machen will. Das Futter für meinen Nar­ziss­mus wird auch da­durch nicht we­niger nahr­haft, dass beide Kun­den des un­be­kannten Ägyp­ters weder zu sagen ver­moch­ten, wie ich heiße bzw. wie meine Unter­neh­mung fir­miert noch zu einer Prä­zi­sierung fähig waren, um welches Pro­dukt es sich über­haupt han­delt. Denn der Nar­ziss­mus ist – wie jede psych­ische Be­stre­bung – dumm, mecha­nisch und ge­fähr­lich.

Des­halb hat mich dieser Nar­ziss­mus auch nicht dazu be­wo­gen, den Mail­anhang namens Invoice.rar zu ent­packen und die darin be­find­liche Datei namens Invoice.scr – eine aus­führ­bare Datei für Micro­soft Windows¹ (Bild­schirm­scho­ner), die in 494,6 KiB die kon­zen­trier­te Güte der krimi­nel­len Spammer ent­hält – mit einem Dop­pel­klick zu starten. Das ist viel­leicht auch besser so, denn diese Pest wird zur­zeit nur von rd. einem Drittel der gän­gigen Anti­vi­rus-Schlan­gen­öle als das er­kannt, was sie ist: Schad­soft­ware, die kei­ner auf seinem Computer haben will. Das ist übri­gens auch der Grund, wes­halb man nie­mals, nie­mals, nie­mals Mail­an­hänge von ir­gend­wel­chen Un­be­kann­ten öffnet und ge­ne­rell – also auch bei schein­bar be­kann­ten Ab­sen­dern, denn der Ab­sen­der einer E-Mail ist be­lie­big fälsch­bar – an eine Mail an­ge­hängte Archive nur mit der Kneif­zange an­fasst. Selbst, wenn der „Vi­ren­scanner“ schweigt. Denn die Pest, die mit der Spam kommt, ist oft brand­neu und manch­mal sogar bei kei­nem „Vi­ren­scanner“ dieser Welt be­kannt. So ge­nannte „Anti­vi­rus­pro­gramme“ sind nämlich Schlan­gen­öl, und wenn sie dazu führen, dass man sich auf ihre Funk­tion ver­lässt, sind sie hoch­ge­fähr­liches Schlan­gen­öl.

Die Idee, ge­zielt Com­puter von Ge­schäfts­leu­ten und klei­nen Un­ter­neh­mungen zu über­nehmen, weil dort durch üb­liche Be­trugs­ge­schäfte mehr kri­mi­nel­ler Rei­bach zu machen ist, ist ja aus der Sicht eines Ha­lun­ken keine völ­lig dumme – aber hey, Spam­mer, an dei­nem Stil musst du noch ar­bei­ten, der ist näm­lich dumm!

Wie ge­fähr­lich eine solche Spam sein kann, wenn sie gut ge­macht ist und mit ein wenig Rech­erche im Vor­feld ein­her­geht, kann sich hof­fent­lich jeder vor­stel­len. Dieser Spam­mer war faul und dumm. Gar nicht aus­zu­den­ken, wenn so etwas mit na­ment­licher An­spra­che des Em­pfän­gers kommt, kon­krete For­mu­lie­rungen an­stelle nebu­lösen Bull­shits ent­hält und einen ver­nünf­tigen Grund an­gibt, warum man den An­hang öffnen sollte, statt ihn ein­fach mit sehr all­ge­meiner Er­wäh­nung dran­zu­hängen! Der ein­zige Schutz, nicht von ge­schickt vor­gehen­den Kri­mi­nel­len mit einer Schad­soft­ware-Spam gepwnt zu werden, be­steht da­rin, jedes an eine Spam an­ge­hängte Archiv nur mit äu­ßer­ster Vor­sicht zu be­han­deln: Nicht klick, klick, klick schnell öffnen, son­dern immer vor­her an­schauen, was sich darin be­findet – und wenns eine aus­führ­bare Datei für Micro­soft Windows ist, den Müll un­be­sehen löschen (oder Straf­an­zeige er­stat­ten). Und das muss in einem Unter­neh­men na­tür­lich jeder ein­zelne Mit­ar­bei­ter so machen, der Mail von außen empfan­gen kann… oder aber, je­mand hat am Mail­server da­für zu sorgen, dass Archive als Mail­an­hang nie­mals durch­gehen und dann die we­ni­gen Fälle, in denen das kommu­ni­kativ sinn­voll ist, von Hand zu be­ar­bei­ten. Das wird ein Auf­wand sein, der fast immer „ein­ge­spart“ wird, und die ver­blö­dene Re­klame für Anti­vi­rus-Schlan­gen­öle lässt es so aus­sehen, als sei das eine sinn­volle Ent­schei­dung – in Wirk­lich­keit hat es aber viel da­von, wie un­er­fah­rene Teen­ager an den Sex ran­gehen: schnell, einfach und ge­fährlich.

¹Es ist jetzt fünf­zehn Jahre her, seit das erste Mal eine Irre­führung von Mail­empfän­gern über den Typ einer Datei zu rie­sigen wirt­schaft­lichen Schäden ge­führt hat, und Micro­soft ist in diesen fünf­zehn Jahren nichts, aber auch gar nichts ein­ge­fallen, um der­ar­tige An­griffe auf Windows-In­stal­la­tionen zu er­schwe­ren oder noch besser: un­mög­lich zu machen. Immer noch reicht es völ­lig aus, einer Datei einen be­stimm­ten Datei­namen zu geben, damit sie bei einem Dop­pel­klick aus­ge­führt wird; immer noch brau­chen die Schad­soft­ware-Spam­mer aus der or­ga­ni­sier­ten Kri­mi­na­li­tät nicht nach aus­beut­baren Lücken im Be­triebs­system zu suchen, son­dern ein­fach nur mit Spam-Streu­mu­ni­tion nach un­er­fah­re­nen, gleich­gül­ti­gen, un­auf­merk­sa­men, ein­ge­schüch­ter­ten oder über­eil­ten Be­nut­zern suchen, die klick klick die Tro­jan­er­bombe star­ten. Diese fünf­zehn Jahre des Nicht­han­delns von Sei­ten Micro­softs sind ein klarer Be­leg für die Tat­sache, dass Micro­soft die Computer­sicher­heit von Win­dows-In­stal­la­tionen für un­wich­tig hält und sich lieber um Dinge kümmert, die es für wich­ti­ger hält. Wenn sie ihren Com­puter, ihr Netz­werk, ihre Ar­beits­plätze vor Sa­bo­tage, Be­trug und Aus­späh­ung mit Schad­soft­ware ab­sich­ern wollen – und das sollten sie wollen – dann ver­wenden sie bitte kein regel­mäßig wir­kungs­loses Anti­virus-Schlan­gen­öl, sondern statt­des­sen ein Be­triebs­sys­tem, dessen Ent­wick­ler wenig­stens ein Be­mühen darum zeigen, diesem kri­mi­nel­len Pack das Le­ben schwer zu machen! Im Falle von Linux und BSD kostet sie das nicht einmal Geld.


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